Exkursion: Vorzeigeprojekte zu innovativer Sektorkopplung & Nahwärmeversorgung

Herr Marco Burkard, der für die Wärmetechnik der Stadtwerke Haßfurt verantwortlich ist, erläutert bei der nahegelegenen Heizzentrale die eingesetzte Technik rund um das Nahwärmenetz mit gleitender Temperatur. Die Vorlauftemperatur von lediglich 40 Grad Celsius ist für die Flächenheizungen des Neubaugebietes ausreichend. Zur Brauchwassererwärmung sind in den Häusern der Kunden kleine Wärmepumpen verbaut.

Die Übergabestation samt Wärmepumpte eines an die Nahwärme angeschlossenen Mehrfamilienhauses. Für die Wartung der dezentralen Technik sind die Stadtwerke verantwortlich. Der Kunde zahlt lediglich einen auf 10 Jahre festen Wärmepreis.

Über eine zentrale Cockpit-Darstellung erfolgt die Steuerung aller im Stromnetz befindlichen Energieerzeugungs- und Verbrauchsanlagen (Windkraft, PV, Gas- und Wasserstoff-BHKWs, Biogas), sowie die Steuerung des Verteilnetzes.

Der 1,25 MW-Elektrolyseur samt Wasseraufbereitung, welcher überschüssigen Windstrom in Wasserstoff umwandelt. Dies wird entweder in des Stadtwerke-eigene Gasnetz eingespeist, oder direkt über ein BHKW verstromt.

Hr. Häfner erläutert den Besuchern das Konzept der Nahwärmeversorgung Eltmann. Eine aktuelle Maßnahme zur Effizienzsteigerung ist das Ersetzen alter Stahlrohre durch effiziente Kunststoffverrohrung.

Das Projekt „Transfercluster Wärmepumpe & Wärmenetz - Wärmewende intelligent gestalten“ (kurz W hoch 3), das die Exkursion organisierte, wird von InES getragen und ist von der Europäischen Union kofinanziert.

Mit Power-to-Gas, flexiblen Stromtarifen und neuartigen Nahwärme-Konzepten konnten die Teilnehmer der Fachexkursion zu den Stadtwerken Haßfurt vor Ort besichtigen, wohin die energetische Reise gehen kann.
Über 20 Fach- und Führungskräfte der Energiebranche, weitere interessierte Entscheider aus dem öffentlichen Sektor, sowie Studierende folgten der Einladung des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) der TH Ingolstadt zur Exkursion „Elektrolyseur/ Dekarbonisierungsstrategie der Stadtwerke Haßfurt & Nahwärmenetz Eltmann“ am 18.04.24.

Herr Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt, erläuterte die vielfältigen Aktivitäten der letzten Jahre. Die Power-to-Gas-Anlage - ein 1,25 MW-Elektrolyseur - stellt aus Überschussstrom des nahegelegenen Windparks und PV-Anlagen vor Ort grünen Wasserstoff her. Dieser wird zum Teil in das Erdgasnetz der Stadt eingespeist, versorgt die Blockheizkraftwerke der benachbarten Mälzerei, oder wird im Wasserstoff-Blockheizkraftwerk wieder in Strom und Wärme umgewandelt, so Hr. Zösch.

Als zweites Besichtigungsobjekt konnten die Teilnehmenden das Hackschnitze-Heizwerk der Gemeinde Eltmann besichtigen. Herr Hans-Georg Häfner, der als zweiter Bürgermeister der Kommune das dortige Projekt initiierte und bis heute mit Herzblut begleitet, erläuterte den Besuchern auch die installierte Holzvergaser-Anlage, sowie die Pläne zur kontinuierlichen Wärmenetzoptimierung und -Erweiterung.    

Das Projekt „Transfercluster Wärmepumpe & Wärmenetz - Wärmewende intelligent gestalten“ (kurz W hoch 3), das die Exkursion organisierte, wird von InES getragen und ist von der Europäischen Union kofinanziert. Es zielt auf die Optimierung des netzdienlichen Betriebs von Wärmepumpen ab, forciert die Vernetzung von Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen sowie die zielgerichtete Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Weitere Informationen zum Projekt W3 sowie zukünftigen Veranstaltungen: https://www.w3-waermewende.de
Die Vortragsunterlagen zu der Exkursion finden Sie hier: https://www.waerme-wohnen.org/exkursionen/#exk9